Terra Preta: Das schwarze Gold des Amazonas
Terra Preta, auch als „schwarze Erde“ bekannt, ist eines der grossen Wunder des Amazonas. Diese fruchtbare Bodenart, eine Erfindung der indigenen Völker Südamerikas, verleiht dem sonst nährstoffarmen Regenwaldboden eine aussergewöhnliche Fruchtbarkeit. Erforscht durch Archäologen und Agrarwissenschaftler, offenbart Terra Preta heute innovative Methoden zur Bodenverbesserung, die unsere Art der Landwirtschaft nachhaltig beeinflussen könnten.
Was ist Terra Preta?
Die schwarze Erde entstand durch das Zusammenwirken von Menschen und Natur. Vor etwa 2.500 Jahren begannen die Ureinwohner des Amazonas, Holzkohle, organische Abfälle und Keramikscherben in den Boden einzuarbeiten. Diese Mischung führte zur Schaffung eines extrem nährstoffreichen Bodens. Schwarze Erde ist reich an Biochar (Holzkohle), die in einem speziellen Prozess hergestellt wird und dem Boden hilft, Nährstoffe und Wasser zu speichern.
Die Herstellung von Terra Preta:
Die Basis von schwarzer Erde bildet die Holzkohle, die durch kontrollierte Verbrennung organischen Materials unter Sauerstoffabschluss gewonnen wird. Diese Biochar ist porös und bietet eine ideale Umgebung für Mikroorganismen, die wiederum den Nährstoffkreislauf im Boden ankurbeln.
Die Menschen ergänzten diesen Boden nicht nur mit Holzkohle, sondern auch mit tierischen und pflanzlichen Abfällen, Knochenresten und Keramikfragmenten. Diese Zutaten spielen eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Bodenstruktur und bei der Förderung der mikrobiellen Diversität.
Die wissenschaftliche Bedeutung von Terra Preta
Moderne Wissenschaftler haben festgestellt, dass das schwarze Gold nicht nur reich an Nährstoffen ist, sondern auch Eigenschaften besitzt, die sie besonders nachhaltig machen. Studien zeigen, dass dieser Boden Kohlendioxid über lange Zeiträume binden kann, was ihn zu einem potenziellen Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel macht.
Vorteile von Terra Preta
Erhöhte Fruchtbarkeit
Terra Preta-Böden sind in der Lage, mehr Wasser und Nährstoffe zu speichern als typische tropische Böden. Dies führt zu einer deutlich verbesserten Pflanzengesundheit und höheren landwirtschaftlichen Erträgen.
Nachhaltigkeit
Die Praktiken, die zur Schaffung von schwarzer Erde führten, sind ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bodenmanagement. Sie zeigen, wie historische Methoden modern adaptiert werden können, um langfristig produktive Landwirtschaftsflächen zu schaffen.
Klimapositiv
Durch die Einbindung von Biochar als Kohlenstoffsenke trägt Terra Preta dazu bei, CO2 langfristig zu binden und die Atmosphäre zu entlasten.
Die Bottis Kräutergärtnerei hat auf rund 1’500 m2 ein Warmtreibhaus. Es wird als ein “kleines Paradies“ und “Urwald“ von unseren Besuchern wahrgenommen. Ähnlich der Masoala-Halle des Züri-Zoos, haben auch wir auf einer kleinerer Fläche verschiedene tropische und exotische Pflanzen eingepflanzt. Besonders Lohnt sich der Besuch an regnerischen und kälteren Tagen, da kommt einem ein richtiges Regenwald-Feeling entgegen. Wir haben eine 360° Virtual-Reality Aufnahme unserer Gärtnerei aufgenommen. Schauen Sie vorbei!
Terra Preta in der modernen Landwirtschaft
Das Prinzip der schwarzen Erde findet auch in der modernen Landwirtschaft Anwendung. Die Technologie des Biochars wird zunehmend als Mittel zur Bodenverbesserung und als Teil von Strategien zur CO2-Reduktion genutzt. Agrartechnologien, die auf Terra Preta basieren, könnten eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Ernährungssicherung spielen.
Fazit
Terra Preta ist nicht nur ein faszinierendes Relikt vergangener Zivilisationen, sondern auch ein aktuelles Beispiel für nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, die sowohl die Bodengesundheit verbessern als auch zum Klimaschutz beitragen können. Durch das Studium dieser alten Techniken und ihre Anwendung in der modernen Welt können wir die Nachhaltigkeit unserer landwirtschaftlichen Praktiken steigern und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
Das schwarze Gold ist auch in unserem Onlineshop erhältlich. Die Erde wird von uns noch von Hand zusammengemischt und ist komplett Biologisch nach einem “Rezept“ aus dem Amazonas.
